Da unser Leben in einem ständigen Vollzug seiner selbst besteht, ist es durch ein je unmittelbares Empfinden des „Ich kann“ bestimmt. Als originäre Verwirklichung liegt eine solch rein phänomenologische Bestimmung jeglicher reflexiven Motivations- und Intentionalanalyse unseres Wollens und Handelns voraus. Dies wird einerseits durch Untersuchungen zu Maine de Biran, Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und Freud verifiziert sowie andererseits durch zentrale Bereiche wie Arbeit und Kunst. Das individuelle Erleben eines „Nicht-Könnens“ lässt die Frage nach Symptom und Sublimierung stellen, und zwar im Zusammenhang mit unserer subjektiven Leiblichkeit als Kraft und Affekt im lebensphänomenologischen Sinne. Als Einleitung ist ein Text von Michel Henry über „Potentialität“ als Grundgegebenheit eines originär „praktischen Cogito“ vor jedem „Ich denke“ beigegeben, was als Leitfaden dienen kann.
Rolf Kühn, geb. 1944, Univ.-Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, Louvain-la-Neuve und Freiburg i. Br.
Leiter der "Forschungsstelle für neuere französische Religionsphilosophie" sowie Leiter des "Forschungskreises Lebensphänomenologie" Freiburg i. Br. - Autor zahlreicher Veröffentlichungen mit den Forschungsschwerpunkten Phänomenologie, psychologische Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie.
Vorbemerkung
Einleitung: Potentialität (Michel Henry)
1.1 Die praktisch-transzendentale Individuierung bei Maine de Biran
1.2 Wille als „Leben-Wollen“ und Leiblichkeit gemäß Schopenhauer
1.3 Affektivität und principium individuationis
2.1 Das Gutsein des Lebens
2.2 Leben als Leiblichkeit und Mitpathos
2.3 Verzweiflung als „tödliche Krankheit“
3.1 Der „Wille zur Macht“ als Selbstermächtigung des Lebens
3.2 Schwäche und Lebenssteigerung
3.3 Das „Mehr“ des Lebens als Fülle des „Ich kann“
4.1 „Realität“ und „Resignation“
4.2 Die Kultur zwischen Eros und Thanatos
4.3 Realität und Sublimierung
5.1 Bedürfen als Singularisierung
5.2 Ökonomie und Bedürfen als Warengenese
5.3 Kapitalismus und Entfremdung
6.1 Das Minimum als Maximum
6.2 Das Absolute in Kunst und Kultur
6.3 Leib und ästhetische Bewegung
7.1 „Sinthomale Weisheit“ nach Lacan
7.2 Symptom, Selbstaffektion und Begehren
7.3 Aktvollzug als „Ich kann“-Transparenz
8.1 Sublimierung, Phallus und Narzissmus
8.2 „Libidinöse Ökonomie“ innerhalb von Kur und Kultur
8.3 Wiederholung als „elastische Logik“
Ausblick: Leiblichkeit als individuiertes „Können zu können“
Bibliographie
ISBN: 978-3-943897-65-4
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Seiten/Umfang: 406 S. - 21,0 x 14,8 cm
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Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Religionsphilosophie Dresden e.V.
Erscheinungsweise: jährlich
ISSN: 2194-2420 (Printversion)
ISBN: 978-3-943897-24-1
Umfang Nr. 5 (2016): 158 Seiten
Preis (inkl. MWSt.): Normalpreis (€ 21,40), Abonnement (€ 14,98), Abonnement erfordert eine separate Meldung via E-Mail oder Brief.
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Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Religionsphilosophie Dresden e.V.
Erscheinungsweise: jährlich
ISSN: 2194-2420 (Printversion)
ISBN: 978-3-943897-35-7
Umfang Nr. 5 (2016): 202 Seiten
Preis (inkl. MWSt.): Normalpreis (€ 21,40), Abonnement (€ 14,98), Abonnement erfordert eine separate Meldung via E-Mail oder Brief.
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ISBN: 978-3-943897-20-3
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1. Auflage (2/2022)
ISBN: 978-3-943897-66-1
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Diesen Artikel haben wir am 12.11.2021 in unseren Katalog aufgenommen.